In diesem Jahr setzen sich gleich mehrere Akteure am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen gemeinsam für den Gewaltschutz ein. Die Stadt Landsberg am Lech,
der Inner Wheel Club Ammersee, die Kommunale Gleichstellungsstelle des Landkreis Landsberg am Lech, die VHS Landsberg am Lech und der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V. laden gemeinsam zur Abendveranstaltung gegen Gewalt.
Monica Calla stimmt mit ihrem Gedicht Frauen! Gleich! Berechtigt! auf das Thema ein. Oberbürgermeisterin
Doris Baumgartl eröffnet den Abend mit einem Grußwort. Susanne Stegmaier, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Landsberg am Lech stellt ihre Arbeit und anstehende Termine vor.
Der Vortrag des Abends zum Thema "Gewaltschutz – Frauenrechte – Kinderschutz" (Tina Steiger) lädt zur anschließenden Diskussion ein.
Bundeslagebild 2023
Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten
19. November 2024
Bundeskriminalamt, Bundesfamilienministerium, Innenministerium (PDF unter www.bka.de)
Gewaltzahlen 2023
Fast jeden Tag stirbt in Deutschland eine Frau durch Männergewalt.
Femizide stoppen.
Kundgebung für 72 ermordete Frauen
Femizide stoppen – am 5. Oktober 2024 erinnerte der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V. in einer Kundgebung an die ermordeten Frauen des Jahres 2024. 72 Gedenktafeln legten die Mitglieder vor den Stufen des Georg-Hellmair-Platzes in Landsberg aus. Jede erinnerte an die persönliche Geschichte einer ermordeten Frau. 72 Getötete. 72 Femizide. Eine davon gab den traurigen Anlass für die Veranstaltung. Im Juli wurde eine junge Mutter von ihrem Ex-Partner in Landsberg am Lech getötet. Die Mitglieder des Vereins zündeten für die Getötete und die weiteren Frauen Kerzen zum Gedenken an.
Im Jahr 2023 starben 155 Frauen durch die Hand ihres Partners
oder Ex-Partners. Jeden zweiten Tag stirbt damit eine Frau in
einem Femizid. Femizide ist der Fachbegriff für die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Bezogen auf Paarbeziehungen werden Frauen oft als Besitz des Mannes, zugehörig und untergeordnet verstanden.
Die Frauen sterben, weil Männer
mit ihrer Ermordung ihren Besitz- anspruch deutlich machen und Rache nehmen für Trennungen. Ein Großteil der Täter sind Deutsche. Oft heißt es hinterher, diesen Männern hätte man aufgrund ihrer Berufe, sozialen Engagements oder ihres Ansehens die Taten nicht zugetraut. Dieser Fakt trägt dazu bei, dass den Frauen vorher zu wenig Glauben geschenkt wurde.
Trennungen sind statistisch belegt die gefährlichste Phase für Frauen. Die meisten Femizide finden nicht in Beziehungen, sondern während und teilweise auch noch Jahre nach Trennungen statt.
Medien titeln dann oft fahrlässig und falsch mit „Morden aus Liebe“, „Familientragödien“ und „Eifersuchtsdramen“. Mit dieser Art der Berichterstattung tragen Zeitungen und TV-Sender gezielt dazu bei, dass die Taten des Täters gerechtfertigt und ursächlich den Frauen zugeschrieben werden.
Femizide sind erkennbar. Wissenschaftler haben eine Checkliste mit 20 Gefährdungs-abfragen entwickelt, die das potentielle Risiko für einen Femizid abbilden. Darunter Täterverhalten wie Strangulation, Bedrohung
mit einer Waffe, die Zunahme
der Gewaltfrequenz über einen Zeitraum von einem Jahr, Alkoholkonsum, Drogenkonsum, Gewalt während einer Schwangerschaft der Frau
und einige mehr.
Femizide lassen sich verhindern. Spanien zeigt, wie das geht. GPS-gestützte Überwachung nimmt dort Gewalttätern die Chance, sich den Frauen erneut zu nähern. Marco Buschmann und das Justizministerium lehnen dieses System hierzulande bislang ab. In fast allen Fällen der Femizide in Deutschland haben die Frauen bereits zuvor Anzeige bei der Polizei erstattet und teilweise gab es bereits Näherungsverbote der Staatsanwaltschaft. Ihren Tätern war es dennoch möglich, sie zu ermorden. Wir fordern ein System wie in Spanien, das den Frauen Schutz und Freiheit garantiert,
während die Täter elektronisch überwacht und durch das Eingreifen der Polizei an einer Annäherung gehindert werden.
Am Samstag führte der Verein zahllose Gespräche mit Passanten und verteilte Flyer mit Hinter_ grundinformationen. Besonders schockierend war die Tatsache, dass in 15 der zufälligen Gespräche, Frauen aus dem Kreis Landsberg selbst davon berichteten, Opfer
von schwerer Männergewalt geworden zu sein.
Noch am Nachmittag nach der Veranstaltung erhöhte sich die
Zahl der Femizide in Deutschland auf 73. Am Sonntag wurde der
74. Femizid in Deutschland bekannt.
Die Kundgebung wurde unter– stützt von Femizide-stoppen. Der gemeinnützige Verein setzt sich
auf Instagram für die korrekte Erfassung der Femizide ein. Die Gründerinnen ehren mit ihrer
Arbeit eine Freundin, die ebenfalls getötet wurde.
Eine offizielle Zählstelle für Femizide hat die Bundesregierung bisher nicht eingerichtet.
Fotos: Initiativkreis Frauenhaus Landsberg e.V.
Femizide stoppen
Man(n) tötet
nicht aus Liebe!
Die vier Stadträtinnen Margit Däubler, Heidi Reiser, Barbara Juchem und Daniela Groß stellten fraktionsübergreifend einen Antrag an den Stadtrat für eine rote Bank für die Stadt Landsberg. Sie soll im öffentlichen Raum als ein Symbol die tägliche Gewalt an Frauen, Kindern und Familien sichtbar machen.
Eine rote Bank als solidarisches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern gibt es bereits in vielen anderen Ländern und vereinzelt in Städten in Deutschland,
wie zum Beispiel im Kempten im Allgäu. Der Inititiativkreis Frauenhaus Landsberg setzt sich nun dafür ein, dieses wichtige Symbol auch in Landsberg am Lech umzusetzen. (Foto oben: Rote Bank in Meran, Südtirol, Margit Däubler)
Die vier Antragstellerinnen sind Mitbegründerinnen des Vereins lnitiativkreis Frauenhaus Landsberg. Sie alle engagieren sich im Verein für von Gewalt betroffene Frauen, Kinder und Familien und für die Umsetzung eines Frauenhauses im Landkreis Landsberg.
Solidarität zeigen und entschlossen
gegen Gewalt an Frauen einstehen
Erst vor wenigen Wochen starb im Landkreis Landsberg Lech eine Mutter durch
die Hand ihres Ex-Partners. Ein Femizid, so wie es 2024 bereits 61 getötete Frauen durch Männergewalt zu betrauern gab (Stand 2.9.2024). Die rote Bank in Landsberg am Lech soll ein Mahnmal sein, stilles Gedenken und gleichzeitig entschlossenes Symbol dafür, wie wir als Gesellschaft es nicht hinnehmen
werden, dass Frauen in unserer Mitte von Männern getötet, geschlagen und missbraucht werden.
Wir als Inititiativkreis Frauenhaus Landsberg sind zutiefst bestürzt, dass es im
Juli in unserer Stadt nun ebenfalls zu einem Femizid durch partnerschaftliche Gewalt kam.
Um das Bewusstsein für dieses dringende Problem zu schärfen und Solidarität mit den Betroffenen und lhren Familien zu zeigen, schlagen wir vor, eine rote Bank als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen vor dem Historischen Rathaus zu platzieren. Eine solche Bank dient nicht nur als sichtbares Zeigen gegen Gewalt an Frauen, sondern auch als symbolischer Ort der Erinnerung und der Unterstützung. Die Farbe Rot steht hierbei für Liebe, Mut und Entschlossenheit, diese schrecklichen Taten zu bekämpfen.
Ziele der roten Bank:
1. Bewusstsein schaffen durch die Platzierung an einem zentralen Ort
wird die Aufmerksamkeit der Bürger auf das Thema gelenkt.
2. Unterstützung signalisieren: Sie zeigt Betroffenen, dass sie nicht alleine
sind und die Stadt hinter ihnen steht.
3. lnformation und Prävention: Die Bank kann mit Hinweisen
auf Anlaufstellen und Hilfsangebote versehen werden, um Betroffenen
konkrete Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Vorgeschlagen wird ein Standort gut sichtbar vor dem Historischen Rathaus der Stadt. Das Design sieht eine rote Bank mit einer Gedenk- und Informationstafel vor. Ein Ort der Information, Begegnung und des Erinnerns.
Im Rahmen des Antrags für die symbolische rote Bank als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern, weisen die vier Stadträtinnen in ihrem Schreiben auf eine weitere Lücke im Gewaltschutz im Landkreis hin.
So bereitet uns große Sorge, dass die Stelle für die von sexualisierter Gewalt betroffenen Kinder und Jugendlichen und deren Familien seit einem Jahr unbesetzt ist.Auch hier fordern wir die Stadt zum Handeln auf.
Zum Nachlesen: (https://www.merkur.de/lokales/landsberg-kreisbote/landsberger-fachstelle-gegen-sexuelle-gewalt-geschlossen-92385988.html)
Der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg im Bayerischen Rundfunk
Der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg sprach mit Bayern 1 live
in der Mittagssendung über Gewalt gegen Frauen. Die Vorständinnen
Liane Bissinger und Tina Steiger erklärten, wie und warum der
Staat Frauen bislang so oft den Schutz verwehrt.
Den Beitrag zum Nachlesen gibt es in einem BR24-Artikel von
Sabrina Anna-Maria Gerstmaier und Lena Deutsch.
Wir sagen "Danke" für so viel Raum in Bayern für den Gewaltschutz.
Am 26. März 2024 war zur Gründungssitzung geladen – Was 2023 als eine Idee von Margit Däubler, Hanni Baur und anderen wie Edgar Gingelmaier begann, nahm jetzt Gestalt an. Der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg auf dem Weg zur Eintragung als gemeinnütziger Verein.
Voraussichtlich im September wird es soweit sein und die ehrenamtliche Initiative darf sich offiziell "eingetragener Verein" nennen. Dann freuen sich die Vorstandsmitglieder über zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer als neue Mitglieder. Wer jetzt schon Interesse hat, sich anzumelden, kann sich unter info@frauenhaus-landsberg.de für den Newsletter eintragen.
Pressemitteilung
"Das Thema Gewalt gegen Frauen ist leider aktueller denn je"
Carmen Wegge empfängt Frauen-Organisationen aus dem Wahlkreis
Starnberg-Landsberg-Germering zum Austausch im Themengebiet Feminismus in
Berlin.
Carmen Wegge hat in der vergangenen Woche Mitglieder der
Frauen-Organisationen aus den Landkreisen Starnberg, Landsberg und
Fürstenfeldbruck im Bundestag in Berlin begrüßt. Drei Tage lang, von
Mittwoch 29.11. bis Freitag, 01.12.2023, erhielten die Teilnehmenden
Einblicke in das politische Geschehen in Berlin und konnten mit
Fachreferent*innen und der Abgeordneten über feministische Arbeit
diskutieren.
Carmen Wegge:
"Der Kampf für Gleichstellung ist eines meiner Fachthemen in Berlin und
generell ein Grund für meine politische Arbeit. Die Arbeit für die Rechte
und den Schutz von Frauen passiert aber nicht nur im Bundestag, sondern auch
vor Ort in den Kommunen. Ohne die Arbeit von Engagierten im Ehrenamt würde
sich wenig bewegen. Mit der Einladung nach Berlin wollte ich den
Ehrenamtler*innen auf der einen Seite inhaltliche Einblicke und einen Blick
hinter die Kulissen des Bundestags ermöglichen, auf der anderen Seite aber
auch meinen Dank ausdrücken, für die Arbeit, die sie tagtäglich für unsere
Gemeinschaft leisten."
Die Gruppe, die sich u.a. aus den Frauen-helfen-Frauen Vereinen aus
Fürstenfeldbruck und Starnberg, dem Initiativkreis Frauenhaus Landsberg, dem
Zonta Club Fünf Seen Land, dem Frauen und Mütterzentrum Germering und
engagierten SPD-Frauen zusammensetzte tauschte sich im Rahmen der Fahrt mit
dem Frauenhauskoordinierung e.V., UN Women und dem Deutschen Frauenrat über
verschiedene Themen aus dem Bereich Feminismus aus. Darüber hinaus hatte die
Gruppe die Gelegenheit Fachreferent*innen aus dem Ministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend zu treffen und zu befragen und sie besuchte den
Deutschen Bundestag.
Teilnehmerin Margarita Däubler, Stadträtin, die sich im Initiativkreis
Frauenhaus Landsberg engagiert: "Die Fahrt hat uns die Möglichkeit gegeben,
in fachlichen Austausch mit anderen Vereinen aus der Region und den
Organisationen auf Bundesebene zu kommen. Auch das Gespräch mit Carmen Wegge
und der Austausch mit dem Ministerium waren sehr wertvoll. Für unsere
weitere Arbeit, den Aufbau von Unterstützungsstrukturen für von Gewalt
betroffenen Frauen und vor allem eines Frauenhauses in Landsberg, nehmen wir
neuen Input und Mut aus der Berlinfahrt mit."
Die Abgeordnete stand der Gruppe Rede und Antwort und berichtete von ihrer
Arbeit in Berlin und tauschte sich mit den Teilnehmer*innen über das Thema
Gleichstellung aus. Mit vielen Organisationen hatte Wegge auch schon in
ihrer Arbeit vor Ort Kontakt gehabt und Einrichtungen besucht, bzw.
Initiativen unterstützt, wie auch die des Initiativkreises aus Landsberg.
Carmen Wegge
"Das Thema Gewalt gegen Frauen ist leider aktueller denn je. Vereine, die
sich dagegen engagieren, können sich sicher sein, dass ich an Ihrer Seite
stehe. Eine flächendeckende Anzahl an Frauenhäusern ist dringend notwendig,
um Frauen effektiv vor Gewalt schützen zu können. Ich werde deshalb den
Initiativkreis aus Landsberg weiter in seiner Arbeit unterstützen."
Auch die Mitglieder der verschiedenen Organisationen erklärten, sich
vernetzen und bei der künftigen Arbeit unterstützen zu wollen. Noch im Zug
auf der Rückfahrt ins verschneite Bayern wurden Nummern und Ratschläge
ausgetauscht.
___________________
Tim Siebeneicher
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Carmen Wegge, MdB
die Stadt Landsberg, der Inner Wheel Club (IWC) Ammersee,
das AWO-Mehrgenerationenhaus
und der Initiativkreis Frauenhaus Landsberg
bereiten gemeinsam eine Veranstaltung
zum INTERNATIONALEN TAG GEGEN GEWALT AN FRAUEN,
am Freitag, den 24.11.2023 ab 17:00 Uhr, in Landsberg vor:
Pressemitteilung von 2022
Folgendes Programm ist geplant:
17:00 Uhr
Info-Stand vor dem Klostereck, Hubert-von-Herkomer-Str. 110.
18:30 Uhr
Start der Veranstaltung im Rosarium der VHS Landsberg:
Grußworte – Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl und Past-Präsidentin Anemone Rapp – IWC Ammersee
Für die Vorträge freuen wir uns sehr, dass wir unsere Mitstreiterin,
Frauenärztin Liane Bissinger,
https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-prostitution-landtag-anhoerung-1.5583731
und Frauenrechtsaktivistin Inge Bell,
https://www.ingebell.de/ - https://de.wikipedia.org/wiki/Inge_Bell
für unseren Orange Day gewinnen konnten!
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, Teilnahme und bitten Sie um Ihre Unterstützung!
Spendenübergabe für
den Initiativkreis
Frauenhaus Landsberg
Quelle Stadt Landsberg
In Landsberg am Lech macht sich der „Initiativkreis Frauenhaus Landsberg“ für ein Frauenhaus stark und durfte sich nun über eine großzügige Spende freuen. Anemone Rapp und Christa Köhler, Past Präsidentinnen des Inner Wheel Clubs Ammersee, überreichten an Margit Däubler vom „Initiativkreis Frauenhaus Landsberg“ einen Betrag in Höhe von 750 Euro. Dabei bedankten sich Anemone Rapp und Christa Köhler für die bereits geleistete Arbeit und aktive Unterstützung von Frauen in der bereits bestehenden Orientierungswohnung. Margit Däubler, Stadträtin und Mitinitiatorin des in Planung stehenden Frauenhauses, zeigte sich erfreut über die großzügige
Spende: „Die Spende benötigen wir dringend für die Ausstattung unserer derzeit bestehenden Wohnung für in Not geratene Frauen und deren Kinder.“
Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl bedankte sich ebenfalls sehr herzlich und betonte, wie wichtig das Thema ist: „Gewalt gegen Frauen ist ein weltweites Thema. Daher nutzen wir in Landsberg den Orange Day am 25. November um jedes Jahr neu für das vielfach tabuisierte Thema zu sensibilisieren.“
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist weltweit nach wie vor ein großes Problem. Der 25. November wurde von der UN-Generalversammlung 1999 zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ bestimmt und ist ein Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form an Frauen und Mädchen. Die Farbe orange symbolisiert dabei, gemäß der von der UN Women ins Leben gerufenen Kampagne „Orange the World“, eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen.
Foto: (von links nach rechts) Anemone Rapp (PastPräsidentin Inner Wheel Club Ammersee), Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl, Margit Däubler („Initiativkreis Frauenhaus“) und Christa Köhler (PastPräsidentin Inner Wheel Club Ammersee) bei der Übergabe der Spende.
www.awo-landsberg.de/spendenuebergabe-fuer-den-initiativkreis-frauenhaus-landsberg/
Spende vom Frauenbund Asch-Seestall
Gewalt im häuslichen Bereich, Prävention und Schutz für Frauen und Kinder- dieses Thema ist ein gesellschaftlicher Dauerbrenner. Auf Einladung der Vorstandschaft des Katholischen Frauenbundes Asch-Seestall (im Bild) referierten in diesem Zusammenhang Edgar Gingelmaier und Margit Däubler vom Initiativkreis Frauenhaus Landsberg (im Bild 2. und 3. von links) während der Jahreshauptversammlung über den Stand der Dinge, ein im Landkreis Landsberg dringend benötigtes Frauenhaus zu realisieren. Der Frauenbund Asch-Seestall unterstützt das soziale Engagement finanziell und zählt auf zahlreiche Nachahmerinnen.
Die aktuellen Hilfsangebote im Landkreis finden Sie unter dem Link:
Wir suchen Mitglieder zur Gründung eines Vereins,
Unterstützer, Fürsprecher und Spender.
Mail:
Postanschrift:
Hubert-von-Herkomer Straße 73
in 86899 Landsberg am Lech
Carmen Wegge:
„Bei Gewalt schaut der Landkreis Landsberg weg“
Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt
trotz ansteigender Zahlen geschlossen
Die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt im Landkreis Landsberg wurde am 30. Juni 2023 geschlossen. Die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Träger SOS-Kinderdörfer e.V. und dem Landkreis Landsberg wurde durch den Träger gekündigt. Grund dafür ist die steigende Anzahl an Fällen und die fehlende Bereitschaft, die Stelle personell aufzustocken.
Carmen Wegge:
"Es ist unbegreiflich, dass eine Fachstelle für sexualisierte Gewalt schließen muss, weil die Nachfrage nach Beratung so groß ist. Gewaltprävention in Landsberg bedeutet anscheinend wegzuschauen. Das Landratsamt erkennt keine Bedarfe, wenn es um den Schutz vor Gewalt für Frauen oder Kinder geht. Weder Frauenhaus, noch Gleichstellungsstelle oder Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt, das alles brauche man nicht. Die Zahlen sprechen aber eine andere Sprache. Ich frage mich, wann Landrat Eichinger endlich in der Realität ankommt.“
Im letzten Antrag im Jugendhilfeausschuss des Landkreises wurde darauf aufmerksam gemacht, dass mit einer personellen Besetzung von 0,5 Fachkräften fachlich vertretbare Rahmenbedingungen für das Weiterführen der Fachstelle nicht mehr gewährleistet sind. Laut der Fachstelle haben sich seit 2020 die Fallzahlen deutlich erhöht. Im Vergleich zu den Vorjahren sind sie um 86% gestiegen, wobei sich die Neuanmeldungen fast verdoppelt haben. Dies wirkt sich auf die Qualität der Beratung aus, was aus Sicht des Trägers SOS-Kinderdorf e.V. fachlich nicht länger zu vertreten ist. Neben dem erhöhten Beratungsbedarf konnte die Fachstelle auch ihrem Präventionsauftrag nicht gerecht werden. Präventionsveranstaltungen konnten aufgrund von Zeitmangel nicht mehr durchgeführt werden.
Hannelore Baur, Kreisrätin:
„Die Fachstelle stand vor allem jungen Mädchen zur Seite, die im privaten Umfeld sexuelle Gewalt und Grenzverletzungen erlebt haben. Was die Schließung der Fachstelle für sie bedeutet, macht mich sprachlos und wütend. Junge Frauen dürfen nicht allein gelassen werden! Doch Kinder- und Frauenrechte scheinen in Landsberg Nebensache zu sein. Das zeigt sich auch daran, dass noch keine Bewertung und Ausschreibung der im Kreisrat beschlossenen Gleichstellungsstelle für den Landkreis vorliegt.“
Die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt war die einzige Fachberatungsstelle des Landkreises Landsberg. Sie bestand seit Oktober 2016 und basierte auf einem Kooperationsvertrag zwischen dem Landratsamt Landsberg und dem SOS-Kinderdorf e.V. Die Fachstelle kümmerte sich um Betroffene von sexualisierter Gewalt und sexuellem Missbrauch im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter und deren nicht-missbrauchenden Bezugspersonen sowie pädagogische Fachkräfte. Darüber hinaus leistete sie auch Präventionsarbeit.